„Schneckenrennen“
Es ging gestern einfach nicht vorwärts in unserem Heimspiel gegen Baumberg. Schön symmetrisch folgte auf jede Führung, die wir erzielten, jeweils prompt der Ausgleich, und so ging es über die ersten zwölf Spiele bis zum 6:6. Erst als der diesmal verletzt pausierende Michael H. die Halle bereits verlassen hatte, um diesem ermüdenden Schneckenrennen zu entfliehen und zugleich in unserer Stammkneipe den verspäteten Einfall unserer hungrigen Matadore zu avisieren, sprengte das Team alle Ketten und sicherte sich in einem energischen Endspurt die drei letzten Punkte.
Die Ausgangslage war gekennzeichnet von einem Unterbietungswettbewerb beider Teams, der unter dem Motto stand: Wer glänzt mit den meisten Ausfällen? Ohne die beiden Spitzenspieler (Michael B. und Lothar) und unsere Nummer 5 (Frank) wähnten wir uns schon auf der sicheren Seite. Aber dann liefen die Baumberger plötzlich lediglich mit zwei Stammkräften (Nr. 1 + 3) sowie vierköpfigem Ersatz aus der 3. Kreisklasse auf.
Durften wir angesichts unserer Personalnot durchaus mit einer Niederlage rechnen, sah die Lage jetzt plötzlich anders aus. Die beiden Topspieler der Gäste, Norbert Deschka und Gerd Polzin, schienen zwar im ungünstigsten Fall durchaus für vier Einzel- und zwei Doppelpunkte gut zu sein. Aber dann musste sich halt unser mittleres und unteres Paarkreuz gegen die Baumberger Ersatzspieler schadlos halten. Soweit der Plan!
Dann holte uns die Realität ein. In zwei tollen Partien, in denen er kämpferisch und spielerisch nah an seine Leistungsgrenze ging, fegte Addi beide Topspieler vom Tisch. Im Gegenzug aber war es ein gebrauchter Abend für Günter, der phasenweise nervös wie ein Jugendspieler wirkte, und einen diesmal scheinbar mit angezogener Handbremse agierenden Rainer.
Allerdings konnten wir auch hier die Symmetrie wieder herstellen, weil Karl wenig Probleme in der Mitte hatte. Den Ausschlag gab letztlich Richard im unteren Paarkreuz. Im Schlusseinzel verspielte er im dritten und vierten Satz teilweise haushohe Führungen (unter anderem ein 7:1), hatte in Satz 4 sogar einen Matchball gegen sich, um aber schließlich doch noch den Kopf aus der Schlinge zu ziehen. Im Übrigen sehr zur Freude unseres ersten Doppels, das bereits ermattet aufgegeben hatte. So konnte ein Unentschieden wie im Heimspiel der letzten Saison gegen denselben Gegner gerade noch einmal abgewendet werden.
Es spielten: Paschen/Boddenberg 1:0, Stelter/Gunia 0:1, Metzlaff/Pötschke: 1:0; Günter Paschen 0:2, Addi Boddenberg 2:0, Rainer Stelter 0:2, Karl Gunia 2:0, Willi Metzlaff 1:1, Richard Pötschke 2:0.