Die Erstürmung der Knittkuhler Festung
Am Donnerstagabend stand die Eroberung der Knittkuhler Burganlage auf der Tagesordnung, um möglichst die Bekanntschaft des Burgfräuleins zu machen, auf jeden Fall aber unser Punktekonto mit der Beute eines Auswärtssieges weiter aufzufüllen.
Nach zügiger Anreise über die ausnahmsweise staufreie A3 gelangt man nach kurzer Fahrt vorbei am verlassenen Vorposten, der Kaserne in Hubbelrath, nach Knittkuhl, dessen Ortseingang von der Turnhalle der Grundschule, quasi als Burg, überragt und bewacht wird. Man hat als Auswärtiger kurz das Gefühl, irgendwo im Niemandsland zwischen Düsseldorf, Mettmann und Ratingen angekommen zu sein.
Vorbei an Wegbegrenzungen aus Edelstahl, straff gespannten Seilen oder auch nicht in die Zeit passendem rotweißem Flatterband erreichten wir über einen kleinen, leicht zu verteidigenden Neben(hohl)weg unsere Wirkungsstätte. Nachdem wir im Inneren ein tückisches Labyrinth altertümlicher Räume in Richtung der Quartiere für Recken und Knappen überwunden hatten, konnten wir uns auf unsere eigentliche Aufgabe konzentrieren. Zuvor sei jedoch der Hinweis gestattet, dass der Abstieg nach 22.30 Uhr – dem Zeitpunkt des Erlöschens aller Kerzen – in völliger Dunkelheit erfolgte, so dass manch edler TT-Ritter einen halsbrecherischen Sturz nur knapp vermeiden konnte.
Vielleicht war dies auch die Revanche der Burgherren, die uns kaum geharnischte Gegenwehr im sportlichen Turnier entgegensetzen konnten.
Nach gut zwei Stunden und insgesamt lediglich 44 gespielten Sätzen endete die Partie mit einem klaren 9:2 Sieg für uns; und das obwohl sich einige unserer stärksten Mannen auf weiterführende Aufgaben vorbereiteten, statt die Eroberer am gestrigen Abend zu unterstützen.
Festzuhalten bleibt lediglich, dass sowohl Günter als auch Addi die Mühen des steilen Anstieges zunächst verarbeiten mussten und beide ihren ersten Zweikampf aufgrund des niedrigen Sauerstoffgehaltes in der Höhe abgaben. Günter konnte dies durch einen glücklichen Sieg mit einigen Kniffen und Tricks im Nahbereich von Netz und Kanten der Turnierplatte wieder gut machen und letztlich den Siegpunkt zu einer ausgeglichen persönlichen Bilanz einfahren, was Addi als nächstem Spieler nach gewonnenem ersten Satz dann jedoch leider verwehrt blieb.

Im Einzelnen wurde – bei erstmaligem Gewinn aller drei Eröffnungsdoppel – wie folgt gespielt:
Billner/ Pötschke 1:0, Paschen/ Boddenberg 1:0, Stelter/ Metzlaff 1:0; Michael Billner 2:0, Günter Paschen 1:1, Addi Boddenberg 0:1, Rainer Stelter 1:0, Willi Metzlaff 1:0, Richard Pötschke 1:0.