Unsere weiteste Auswärtsfahrt der Saison führte uns zum Tabellennachbarn TV Hösel II in den äußersten Nordosten des TT-Kreises Düsseldorf, also quasi in Düsseldorfs sibirische Tundra. Diese baumlosen Kältesteppe behagte uns, die südliche Sonne des Kreises gewohnten Pflanzen, überhaupt nicht. Bis auf eine Ausnahme erwiesen wir uns einfach als nicht kälteresistent und winterhart genug. 

Im extremen Höseler Klima können offenkundig nur die anpassungsfähigsten Spezialisten überleben. So brachten die Gastgeber vorwiegend raue und schwer zu überwindende Spielerkulturen an die Tische, vom einfachen Anti-Spieler über den gemeinen Rückhand-Noppen-Blocker bis zum langarmigen Abwehrriesen. Und selbst die 1-2 vereinzelten Exemplare ohne Abweichung von der TT-Norm wiesen noch Besonderheiten auf, nämlich einen blitzschnellen, überfallartigen Offensivdrang. Wahrscheinlich ist es aufgrund der Kälte hier im Norden wichtig, immer in Bewegung zu bleiben.

Mit unserer bodenständigen und eher harmlosen Spielweise konnten wir nichts Adäquates entgegenstellen. So blieb es beim 2:9 lediglich beim Gewinn des dritten Doppels (Addi/Richard) und bei einem glänzend aufgelegten Karl, der wieder einmal im oberen Paarkreuz spielen musste und dort regelrecht aufblühte. In fünf hart umkämpften Sätzen ließ er sich auch von fast aussichtslosen Rückständen wie dem 1:5 im Entscheidungssatz nicht aus dem Konzept bringen. Durch beharrliches Gegenhalten, gepaart mit überfallartigen Topspinneinlagen, schaffte er nicht nur den Spitzenspieler der Höseler, sondern er hielt auch mit der Nummer 2 über fünf Sätze mit, diesmal leider mit knapp negativem Ausgang.

Die Rückfahrt Richtung wärmenden Süden ließ uns aber bereits vom Tischtennis-Frühling träumen. Denn ab der nächsten Woche wird uns wieder Steffen, unsere etatmäßige Nummer Eins, verstärken, so dass die permanente Personalnot der letzten sechs Wochen endlich überwunden zu sein scheint. 

Es spielten:                                                                                                                                          

Jaeger/Gunia 0:1, Stelter/Hamacher 0:1, Boddenberg/Pötschke 1:0; Lothar Jaeger 0:2, Karl Gunia 1:1, Rainer Stelter 0:1, Addi Boddenberg 0:1, Richard Pötschke 0:1, Michael Hamacher 0:1.