Die Ausgangsvoraussetzungen waren annähernd gleich: Gastgeber Baumberg ohne 1 und 6, wir wiederum ohne 3 (Lothar) und 5 (Rainer). Trotz des tabellarischen Abstands zwischen beiden Teams (13. vs. 3) deutete vieles auf einen knappen Ausgang hin. Schließlich hatten die Rheinstädter noch letzten Freitag überraschenderweise den Tabellenzweiten Borussia geschlagen.
Und spannend war es auch wirklich bis zum Schluss. Das lag insbesondere daran, dass wir anscheinend nicht nervenstark genug sind, Fünf-Satz-Partien erfolgreich zu bestreiten. Gleich viermal hatten wir dabei das Nachsehen. Am knappsten war es in Addis erstem Einzel. Zwei Sätze lang fand er keine Einstellung zu seinem überraschend offensiven und reaktionsschnellen Gegenspieler. Ab dem dritten Satz kam er allerdings auf Touren und beherrschte seinen Gegner deutlich, da die Aufschläge wesentlich effizienter wurden und seine überrissenen Vorhandtopspinns endlich die richtige Länge und Geschwindigkeit besaßen. In der Schlussphase des Schlusssatzes wurde es allerdings noch einmal hochdramatisch. Bei Matchball für Addi (10:9) unterlief seinem Gegenüber der scheinbar spielentscheidende Fehlaufschlag. Doch da exakt zur selben Sekunde der Ball vom Nachbartisch in die Spielbox rollte, erklang das rettende Stoppsignal des Schiedsrichters. Die folgenden drei letzten Punkte verlor Addi.
Daher war gestern die Devise schnell klar: Um Entscheidungssätze zu vermeiden, mussten wir einfach jeweils in weniger als fünf Sätzen gewinnen, was auch gelang. Die Bewunderung der Baumberger zog sich dabei Evergreen Willi zu, dessen von quirliger Beinarbeit und überragender Ballsicherheit geprägtes nimmermüdes Spiel jegliche biologischen Gesetzmäßigkeiten ad absurdum führten. So frisch und unverbraucht kann doch einfach kein 79-jähriger agieren!? Völlig zu Recht war es Willi vorbehalten, den Siegpunkt einzuheimsen.
Für den „running gag“ des Abends sorgten die sehr hinfälligen Spielfeldabgrenzungen in der riesigen Baumberger Halle, die bereits zusammenbrachen, wenn man sie nur etwas scharf anguckte. Da wir in unserem gesetzten Tischtennisalter auch nicht mehr schwungvoll über jede Bande flanken können, gab es einen schönen Wettbewerb unter uns über den spektakulärsten Bandenzusammenbruch. In dieser Sonderwertung konnte sich Michael H. klar gegen seinen eigenen Käpt’n Michael B. durchsetzen.
Es spielten: Billner/Pötschke 1:0, Peeters/Boddenberg 0:1, Hamacher/Metzlaff 1:0; Michael Billner 2:0, Richard Pötschke 1:1, Frank Peeters 0:2, Michael Hamacher 1:1, Addi Boddenberg 1:1, Willi Metzlaff 2:0.