Man kennt vergleichbares Verhalten aus der Tierwelt. Der sich verletzt stellende Vogel, der den beutegierig heranschleichenden Fuchs scheinbar flügellahm und kläglich hüpfend als leichte Beute vom Nest mit dem eigenen Nachwuchs weglockt, um kurz vor dem finalen Biss des Raubtieres wundergeheilt zu entfliegen. Ähnlich Signale sandte unser gestriger Gegner aus.

Denn SFD III trat nur mit zwei Stammspielern an, den Nummern 2 und 5 im Einzel sowie mit der 1, allerdings nur im Doppel. Dafür brachten sie gleich vierfachen Ersatz mit. Da wir die SFDler in vierzehn Tagen wieder in unserer Halle zum Pokalviertelfinale erwarten, sollte die Aufstellung uns offenkundig signalisieren: „Wir sind so schwach, da braucht ihr im Pokal noch nicht mal drei Leute einsetzen.“ Aber so schnell lassen wir uns nicht in die Falle locken. Wie wichtig den Gästen das Pokalspiel ist, wird an Aussagen deutlich wie: „Wir wollen bei der Endrunde in eigener Halle nicht nur Kaffee ausschenken, sondern möglichst selbst mitspielen.“ Der für die Ausrichtung zuständige Kreispokalwart Gerhard Baltha war schließlich auch  Mitglied der gestrigen Delegation aus dem Düsseldorfer Süden.

Wir nutzten selbstverständlich gerne die „Selbstverzwergung“ der Niederheider, um einen ungefährdeten Sieg einzufahren. Lediglich Ralf Tillmanns erwies sich sowohl im Einzel als auch im Doppel (mit Gerhard Baltha) als schwer verdaulicher Brocken und ergatterte beide Ehrenpunkte.

Wir anderen hatten manchmal sogar noch mehr mit uns selbst zu tun als mit dem jeweiligen Gegner. Und so bescheinigten sich Lothar und Michael H. gegenseitig, den anderen selten so schlecht gesehen zu haben wie an diesem Abend.

Den Schlusspunkt setzte gestern Thomas, der nicht nur als einziger Akteur zwei Spiele gewinnen konnte, sondern auch gegen Ralf Tillmanns die interessanteste und spielerisch beste Leistung des Abends bot.

Erwähnenswert ist noch die Beobachtung, dass inzwischen immer mehr Vereine Damen in die unteren Herren-Spielklassen integrieren. Gestern unterstützte Tatjana Axt die Mann-/Frauschaft der Gäste. Offenkundig beschleunigt sich der Trend, dass es im Kreis Düsseldorf immer schwieriger wird, ein komplettes Damenteam aufzubieten.

Es spielten: Martin/Wilk 0:1, Billner/Jaeger 1:0, Stelter/Hamacher 1:0; Steffen Martin 1:1, Thomas Wilk 2.0, Michael Billner 1:0, Lothar Jaeger 1:0, Rainer Stelter 1:0, Michael Hamacher 1:0.