Manche mögen’s heiß
In der Rückrunde waren wir bisher nicht sehr erfolgreich. Es zeichnet uns aber durchaus ein Hang zum Theatralischen und Dramatischen aus, obwohl wir dadurch regelmäßig noch um eine angemessene Spätmahlzeit in unserer Theaterkneipe kämpfen müssen.
8:8, 7:9. 8:8, 7:9, 8:8, 8:8. Sechs unserer bisherigen neun Rückrundenspiele wurden zum rasanten Ritt auf der Rasierklinge. Wir brauchen die große Bühne offenbar so sehr, dass wir die Aufführungsstätte stets erst gegen 23 Uhr verlassen.
Nach dem gleichen Drehbuch wie in der Vorwoche (beim Vorletzten TuSA) agierten wir auch am Mittwoch gegen den komplett angetretenen Tabellenletzten Baumberg. Wieder setzte sich die Truppe aus drei erfolgreichen Solisten (diesmal Addi, Günter, Michael H.), einem den mittleren Weg Beschreitenden (Rainer) und zwei am Lampenfieber verzweifelnden Akteuren (Michael B., Richard) zusammen. Und erneut passte es auch in den Dialogpassagen (Doppel 1:3) nicht richtig. Ansonsten taten sowohl wir als auch die Baumberger Gastschauspieler alles dafür, ganz große Gefühle über die Rampe zu bringen. Ständige
Wechsel zwischen Erfolgs- und Misserfolgsphasen, berauschter Euphorie und abgründiger Resignation, lauter Jubelschreie und tiefer Verzweiflungsausrufe, vereinzelte rituelle Verfluchungen von Noppenbelägen, hoch emotionale Fünf-Satz- Dramen und immer wieder spontaner Szenenapplaus für besonders gelungene schauspielerische Leistungen, brachten die Bandbreite des darstellerischen Potentials der Beteiligten überragend zur Geltung.
Leider hatten wir in unserem Spielrausch auch diesmal nicht an die Küchenzeiten unsrer Schauspielertreffs „Kutschertheke“ gedacht, so dass nicht mehr alle kulinarischen Sonderwünsche unseres verwöhnten Ensembles befriedigt werden konnten.
Es spielten:
Billner/Pötschke 0:2, Stelter/Hamacher 0:1, Boddenberg/Paschen 1:0; Michael Billner 0:2, Richard Pötschke 0:2, Rainer Stelter 1:1, Addi Boddenberg 2:0, Günter Paschen 2:0, Michael Hamacher 2:0.