Wenn von neun Fünf-Satz-Spielen gleich sieben an den Gegner gehen, ist das dann Pech? Oder hat das etwa mit fehlender Nervenstärke zu tun? Diese Frage stellte sich in aller Deutlichkeit am Mittwochabend nach dem 8:8 gegen Baumberg.

Wir haben schon einige TT-Partien von ebenso epischer Länge erlebt wie die dreieinhalb Stunden gegen die Nachbarstädter. Wir haben auch schon eine Reihe hart umkämpfter 8:8-Spiele hinter uns. Aber meines Wissens haben wir noch nie eine derartige Diskrepanz zwischen Aufwand und Ertrag zu erleiden gehabt. Am Ende führen wir nach Sätzen deutlich mit 39:33, die Gäste aber stehlen gleich sieben ihrer acht Punkte mit der knappst möglichen Satzdifferenz von 3:2. Der Verdacht mangelnder Abgebrühtheit unsererseits liegt da nah, was auch diverse Verzweiflungsausrufe einzelner Akteure zu untermauern scheinen. Müssen wir am Ende psychologische Unterstützung anfordern?

Vielleicht können wir uns aber auch den Gang zum Seelenklempner sparen, wenn wir bei unserem 1. Vorsitzenden Nachhilfeunterricht nehmen. Rainer war es nämlich vergönnt, die unheimliche Negativserie gleich zwei Mal zu unterbrechen und seine beiden Einzel jeweils im Entscheidungssatz zu gewinnen. Damit hat er neben seinem bekannt untadeligen Ruf als unermüdliches „Kampfschwein“ auch noch Nerven wie Drahtseile bewiesen. „Vom großen Vorsitzenden lernen, heißt siegen lernen“, sollte es dann hoffentlich künftig heißen, wenn wir „Rainers Nervenschule“ erfolgreich absolviert haben werden.

Es spielten: Martin/Inden 1:1, Peeters/Boddenberg 0:1, Stelter/Gunia 1:0; Steffen Martin 1:1, Markus Inden 1:1, Frank Peeters 1:1, Addi Boddenberg 0:2, Rainer Stelter 2:0, Karl Gunia 1:1.