Mit großer Trauer müssen wir Abschied nehmen von unserem 1. Vorsitzenden, Karl-Heinz Scholl, der am 28.12.2011 im Klinikum Leverkusen verstorben ist.

Karl-Heinz war ein Sportbegeisterter, der sich in fast allen Ballsportarten zuhause fühlte (z.B. Fußball, Handball, Tennis, Squash, Tischtennis). Dem kleinsten und leichtesten dieser Bälle gehörte allerdings in den letzten Jahrzehnten seine ganze Liebe.

Im Jahr 2005 wurde ein Mann vom WTTV mit der goldenen Ehrennadel ausgezeichnet, der viele Jahrzehnte dem Tischtennissport als aktiver Spieler verbunden war, 21 Jahre davon bei der Unitas und jetzt der TTG Langenfeld. In den letzten neun Jahren hatte er als Vorsitzender die Verantwortung für unseren Verein übernommen.

Diese Jahre unermüdlicher Arbeit wurden von einer Reihe von Erfolgen belohnt:

· Die 1. Herren fand den Weg aus der Bezirksklasse in die Landesliga zurück, stabilisierte sich dort allmählich in der erweiterten Tabellenspitze und hegt aktuell berechtigte Ambitionen auf den Aufstieg in die Verbandsliga.

· Eine starke Jugend, die immer wieder neue gute Nachwuchsspieler hervorbrachte, spielte jahrelang in der höchstens deutschen Jugendklasse.

· Trotz schmerzlicher Abgänge im letzten Jahr sind aktuell noch zehn Jugendliche der „Ära Scholl“ in unseren Herrenmannschaften aktiv, zwei davon allein in der 1. Mannschaft.

· Sehr erfolgreich widmete er sich der Sponsorensuche und –pflege, wobei er neben der Firma Waldner als Hauptsponsor auch noch viele weitere Unterstützer fand.

· Unter den schwierigsten Bedingungen hat er eine Fusion mit der TT-Abteilung des SC Germania Reusrath vollzogen, mit allen positiven, aber auch schmerzlichen Folgen.

· Als DJK-Verbands-Fachwart im Bereich Tischtennis hat er unseren Vereinsnamen weit über Langenfeld hinaus, ja bis nach Belgien und in die Niederlande, bekannt gemacht.

· Viele Veranstaltungen und Turniere hat er nach Langenfeld geholt (z.B. Jugend- und Schüler-Endranglisten, DJK-Drei-Länder-Kampf, Kreispokal-Endrunde, Freundschafts- länderkampf mit den Malediven).

Mit dem Feuer seiner Tischtennis-Leidenschaft hat er auch seine Frau Karin infiziert, die ihn mit vollem Einsatz unterstützt hat und ohne die viele besondere Aktivitäten (etwa die Bewirtung bei Spielen der 1. Mannschaft, bei Großveranstaltungen oder zuletzt die Tombola im Rahmen der Vereins-Weihnachtsfeier) gar nicht hätten durchgeführt werden können. Zurzeit führt sie zudem in seiner Nachfolge das TT-Schulsport-Programm der Stadt mit großem Engagement fort.

Trotz einer Reihe schwerer und schwerster Erkrankungen in den letzten Jahren fühlte sich Karl-Heinz stets der ehrenamtlichen Vereinsarbeit und dem aktiven Tischtennissport verpflichtet. Sein Motor lief auf vollen Touren und trieb unseren Verein an, um Visionen zu verwirklichen. Er war sich aber auch nie zu schade dafür, immer dann, wenn Not am Mann war oder kurzfristig ein Ersatzspieler gesucht wurde, selbst einzuspringen und Mannschaften tatkräftig zu unterstützen.

„Wenn ich einmal sterbe“, so hatte er wiederholt geäußert, „dann wünsche ich mir, dass mich der Tod an der Platte ereilt“. Letztlich ist es auch fast so gekommen. Mit einem letzten Sieg hat sich Karl-Heinz am 2. Dezember in der Sporthalle der Fröbelschule von uns verabschiedet. Im abschließenden Hinrunden-Heimspiel seiner 4. Mannschaft hatte er sein Spiel bereits gewonnen. Seine letzten Worte in der Halle richteten sich an seinen Vorgänger Dieter Oberscheidt, der gerade im 5. Satz das entscheidende Spiel der Partie erfolgreich beendet hatte: „Prima, Dieter!“ Dann traf ihn unvermittelt der letztlich tödliche Herzinfarkt.

Wir werden ihn in Erinnerung behalten als jemanden, für den unser Verein eine Herzensangelegenheit gewesen und eine Mission geworden ist, der er sich mit vollstem Einsatz gewidmet hat. Jetzt hat sein Herz dabei nicht mehr mitgespielt.

Unser Mitgefühl und unsere Anteilnahme gelten seiner Frau Karin, seinen Söhnen und deren Familien.