Bis jetzt waren unsere Doppel immer ein Garant für einen sehr guten bis guten Einstieg in die Partie. Gestern allerdings legten wir mit dreimal 2:3 erstmals einen „Salto Nulli“ hin und mogelten uns dennoch zum Sieg. Dass dies mit 9:5 gelang, war in erster Linie drei Mitspielern zu verdanken, die erfolgreich einen Neuanfang wagten.

Steffen hat sich nach einem Belagwechsel wieder mit seiner störrischen Rückhand angefreundet und freut sich darüber, seine falsche Schlägerhaltung jetzt dank eines gutmütigeren Belags beibehalten zu dürfen. Seine beiden Gegenspieler durften das Experiment aus der ersten Reihe beobachten.

Johannes hat nach seiner mehrmonatigen verletzungsbedingten Zwangspause auch ohne Training inzwischen wieder eine veritable Wettkampfform erreicht. Seine langsamen Spinnbälle treiben jetzt auch die wildesten „Schläger“ und Antitopvirtuosen wieder zur Verzweiflung.

Der Mann des Abends aber war Rainer. Ihm gelangen in der Mitte nicht nur zwei Siege, sondern im ersten Spiel auch die hohe Schule der Entfesselungskunst. „Houdini“-Rainer lag nach zwei absolut chancenlosen Anfangssätzen (5:11, 4:11)    bereits verpackt und verschnürt zur Niederlage bereit. Wie er sich dank einfacher Maßnahmen (lange Aufschläge; näher am Tisch agieren) da noch herauswand, war allein schon das nicht gezahlte Eintrittsgeld wert.

Unserem Dreierpack an neu entflammter Spielkunst hatten auch die starken Unterbacher im Spitzenspiel nichts entgegenzusetzen, so dass wir die herbe Doppelschlappe vergessen machen konnten. Angesichts des nun deutlichen Vorsprungs von sechs Punkten auf den dritten Platz und der Erwartung, dass die ersten Beiden eigentlich immer direkt aufsteigen, müssen wir uns so langsam auch mit einer Luftveränderung nach oben befassen – und damit wiederum einem Neuanfang.

Es spielten: Martin/Boll 0:1, Philipps/Jaeger 0:1, Stelter/Hamacher 0:1; Steffen Martin 2:0, Florian Philipps 1:1, Johannes Boll 2:0, Rainer Stelter 2:0, Lothar Jaeger 1:1, Michael Hamacher 1:0.