Am 25. Juli 2019 ist Karl Reif im Alter von 83 Jahren verstorben, und damit das letzte
Gründungsmitglied des „Tischtennisverein DJK Unitas Langenfeld 1950 e. V.“ (heute
TTG Langenfeld). Mit ihm verlässt uns ein „Urgestein“ der Unitas, das unseren
Verein seit 1950 maßgeblich mitgeprägt hat.

Karl hat sich in seiner aktiven Zeit mehreren Sportarten, wie Fußball oder
Leichtathletik (besonders der 800 Meter Lauf hatte es ihm angetan) verschrieben.
Dennoch kann man wohl mit Fug und Recht den Tischtennissport – und hier natürlich
seine Unitas – als seinen sportlichen und sozialen Lebensmittelpunkt bezeichnen.
Auch seine Frau Maria und sein Bruder Hans-Günter haben viele Jahre erfolgreich in
unserem Verein gespielt.

In der „Katholischen Jugend in Immigrath“ hat der 14-jährige Karl 1950 das
Tischtennisspielen erlernt, allerdings unter denkbar schwierigen äußeren
Umständen. Im Jugendheim der Pfarre Sankt Josef hat er mit weiteren Enthusiasten
nach der Schule (und nur unterbrochen von der Erledigung der Hausaufgaben) so
lange an zwei flugs zu einer TT-Platte zusammengeschobenen Tischen trainiert, bis
der Hausmeister ihnen abends das Licht abdrehte. Da dieses Provisorium für ihn
unbefriedigend blieb, hat Karl 1952 gemeinsam mit dem bereits 2003 verstorbenen
Toni Gassen seinen Lieblingssport auf Vereinsebene gehoben. Bereits ein Jahr
später nahm er in der ersten Mannschaft der Unitas am offiziellen
Meisterschaftsbetrieb teil. Diesem sollten noch viele weitere, sportlich höchst
erfolgreiche Jahre folgen.

Karl kümmerte sich in ehrenamtlicher Vorstandsarbeit auf vielfältige Weise um
seinen Verein. Hilfreich war ihm dabei oft der „kurze Dienstweg“, auf dem er sich als
Kassierer in der „Sparkassenfiliale An der Hardt“ mit seinem Filialleiter, Dieter
Oberscheidt, der 34 Jahre Vorsitzender der Unitas war, über die Vereinsgeschicke
austauschen konnte. Er ist u. a. auch eine der treibenden Kräfte der Tischtennis-
Partnerschaft mit der „Groupe Tennis de Table“ in Langenfelds Partnerstadt Senlis
gewesen.
Besonders verdient gemacht hat er sich aber um die Vereinsjugend. Selbst kaum
dem Jugendalter entwachsen, war er bereits seit Beginn der 50er und bis weit in die
70er Jahre hinein höchst engagiert als Jugendtrainer und –betreuer aktiv. Als
Höhepunkt gelang den von ihm betreuten Jungen 1976 der dritte Platz und 1977 der
zweite Platz bei den Westdeutschen Jugendmeisterschaften. Er „schreckte nicht
einmal davor zurück“, zusammen nur mit seiner Frau Maria vierzig pubertierende
Jugendliche auf einer Jugendfahrt nach Bad Altenahr (1976) zu betreuen. Selbst
heute zaubert die Erinnerung an dieses Ereignis einigen noch Aktiven aus der
damaligen Jugend ein verklärtes Lächeln ins Gesicht.

Auch als ihn diverse Erkrankungen dazu zwangen, immer längere Pausen als Spieler
einzulegen, verlor er niemals den Kontakt zu seinem Verein, obwohl er den Weg der
Fusion der Unitas mit der TT-Abteilung des SC Germania Reusrath zur heutigen TTG
Langenfeld nicht ohne „Bauchschmerzen“ verfolgte. Bei Vereinsfesten und den
traditionellen Weihnachtsfeiern waren er und seine Frau Maria gerne gesehene
Gäste. Wann immer es ihm seine Gesundheit zuließ, besuchte er die Heimspiele der
1. Herrenmannschaft in der Landes-, Verbands- oder auch NRW-Liga. Und wenn ihm

dort auffiel, dass einer der Akteure nicht optimal am Tisch agierte, musste er einfach
eingreifen. Er scheute sich dann auch nicht, in den Satzpausen den ein oder anderen
guten Ratschlag aus seinem reichhaltigen Trainerrepertoire auszupacken.
Karl hat Generationen von hoffnungsvollen Nachwuchsspielern mit der Leidenschaft
für den Tischtennissport infiziert. Wir haben ihn als verlässlichen und engagierten
Akteur sowie als interessierten, kommunikativen und amüsanten Gesprächspartner
kennen und schätzen gelernt. Bei seiner DJK Unitas/TTG Langenfeld war er beinah
sieben Jahrzehnte zuhause. In dieser langen Zeit hat er unsere Herzen erobert. Er
hat sich in ganz herausragender Weise um unseren Verein verdient gemacht, und wir
danken ihm sehr dafür.

Unser ganzes Mitgefühl gilt jetzt seiner Frau Maria, seinen Kindern und Enkelkindern
sowie den weiteren Angehörigen.

Vorstand und Mitglieder der TTG Langenfeld