Lothars Selbstversuch

Gegenüber dem ersten Schlagabtausch mit der Düsseldorfer TuSA in der letzten Woche waren wir im Rückspiel der Hinrunde (die sechs Teams der 2. KK A tragen bekanntlich in dieser Saison eine Doppelrunde aus) mit Norbert und Lothar nominell sogar noch stärker besetzt. Dass dies am Ende zu einem geringfügig schlechteren Ergebnis (9:1) führte, war einzig und allein Lothars gescheitertem Langzeit-Selbstversuch zu verdanken. 

Seine Mitspieler standen seit Jahren fassungslos Lothars Bilanz gegenüber. Ohne je trainiert zu haben, stellte er sich, wenn wir ihn brauchten, an den Tisch und agierte so druckvoll und souverän, als wäre er völlig austrainiert. Ich kann mich in den letzten fünf Jahren nur an einen Trainingstag mit ihm erinnern, und der war nur versehentlich zustande gekommen. Hatte er doch geglaubt, dass wir an diesem Abend, an dem er zur allgemeinen Überraschung in der Halle erschien, ein Heimspiel hätten. Ansonsten war uns immer eins völlig klar: Behellige Lothar nicht mit Trainingsangeboten! Du fängst dir nur einen mitleidigen Blick oder höhnisches Gelächter ein.

Am Mittwoch hatte er es allerdings den Bogen überspannt. In der coronabedingt früh abgebrochenen Spielzeit 2020/21 war seinen letzter Einsatz am 31. August 2020(!). Seitdem langweilte sich sein Spielgerät ein Jahr und 28 Tage ungenutzt in der Schlägerhülle. Sein rekordverdächtiger Selbstversuch im Dauer-Nichtspielen endete mit einer recht klaren Vier-Satz-Niederlage gegen den Käpt`n der TuSAner. Was dank seiner Routine im Doppel noch recht gut funktionierte, sein Power-Topspinn mit Vor oder Rückhand, ließ ihn im Einzel völlig im Stich. 

Da der Rest der Truppe mehr oder weniger deutlich seine Spiele gewann, war der Ausrutscher verschmerzbar. Lothar weiß aber nun, mehr als ein Jahr Trainingspause ist offenkundig selbst für ihn zu lang. Da unsere nächste Partie bereits Ende Oktober ansteht, dürfte das Intervall kurz genug sein. 

Es spielten: Martin/Jaeger 1:0, Schwerter/Boll 1:0, Peeters/Hamacher 1:0; Norbert Schwerter 2:0, Steffen Martin 1:0, Johannes Boll 1:0, Lothar Jaeger 0:1, Frank Peeters 1:0, Michael Hamacher 1:0.

Text und Bild : Michael Hamacher